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Das bewusste Selbstgespräch - Die 'Ich-bin-Meditation'

In unserem Kopf spricht es pausenlos. 

Unterschiedlichste Stimmen mit unterschiedlichstem Inhalt. 

 

Mal freundlich und motivierend, mal kritisierend und verärgert, mal traurig und verletzt, mal anerkennend und achtsam.

 

Wirklich immer spricht es in uns. 

Mit dem Aufwachen am Morgen beginnend, bis zum Einschlafen am Abend...

 

Ein Gespräch - Unser Selbstgespräch - Immerzu.

 

 Wenn wir genauer hinhören erkennen  wir: Die eine Stimme sind in Wirklichkeit viele Stimmen und sie gehört zu den verschiedenen Persönlichkeitsanteilen, die jede von uns in sich trägt. Unser innerer Verein.

Manche davon mögen wir mehr als andere und wiederum einige von ihnen zeigen sich häufiger und dominanter als der Rest. Aber was bedeutet das genau?

 

Wie erfahren wir,

welche Stimme zu welchem Persönlichkeitsanteil gehört,

und was machen wir mit dieser Information?

 

 Zuerst identifizieren wir diesen inneren Verein, den Friedemann Schultz von Thun in seinen Büchern 'Miteinander Reden 1-3' auch als 'das innere Team' bezeichnet.

 

Wer bitte spricht da?

 

Um dir ein Beispiel zu geben, nenne ich dir einige der Persönlichkeitsanteile, die in den Köpfen vieler Menschen eine Stimme haben und sich immer wieder, mehr oder weniger, lauter oder leiser, sanfter oder eindrucksvoller zu Wort melden.

 

Da wären beispielsweise:

-Die Verständnisvolle

-Die Kritikerin

-Die Analytikerin

-Die Mitfühlende

-Die Perfektionistin

-Die Genervte

-Die Mutige

-Die Motivierte

-Die Ängstliche

-Die Spirituelle

...

 Sie alle melden sich zu Wort.

 

 

Beobachte dies einmal in deinem Alltag:

Je nach Situation, Begebenheit, Umgebung, Begegnung, Stimmungslage und Mentalzustand wirst du feststellen, dass auch in deinem Kopf ganz unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen und vor ich hin plaudern oder ihre Meinung zum Besten geben. Du wirst darüber hinaus merken, dass dies so wohl bedingt wird, durch immer wiederkehrende Routinen und gewohnte Prozesse, aber auch durch neue, plötzlich auftretende Reize und unvorhersehbare Situationen.

 

Die Stimmen deines inneren Vereins kommentieren alles!

 

Dies tun sie jedoch meist unreflektiert aus dem Unterbewusstsein, ohne vorherige Prüfung und nur aufgrund deiner bereits gemachten und abgespeicherten Erfahrungen aus der Vergangenheit. Und genau das ist der Haken. Denn die Vergangenheit ist (meist längst schon) vorbei!

Jene sich stetig wiederholenden Interpretationen und Bewertungen, Sichtweisen, Aufforderungen und Kritiken, die in diesem, deinem innerlich ablaufenden Selbstgespräch abgespult werden, halten dich jedoch, 

 

ohne, dass du es merkst,

in einer Wiederholungsschleife aus

Gedankenmustern, Glaubenssätzen, Reaktionsmustern und Verhaltensweisen

gefangen halten.

 

 Weil diese Gespräche unser Selbstbild programmieren.

Mit diesen Stimmen programmieren wir unser 'ICH BIN...'

 

Wenn du in die Rolle der inneren Beobachterin schlüpfst und dir ehrlich und aufrichtig beantwortest, was deine Stimmen den lieben langen Tag so von sich geben, was sie wie bewerten, was sie zu dir selber sagen und welchen Wert sie dabei dir und den Dingen beimessen, wirst du sicher erstaunliche, vielleicht aber auch erschreckende Entdeckungen machen.

 

Während der bewussten Beobachtung der eigenen, inneren, vollautomatisch ablaufenden Selbstgespräche hören viele von uns leider nicht selten Aussagen, die der eigenen Selbstfürsorge und Selbstliebe oder dem Entwicklen und Aufbauen von Selbstvertrauen massivst im Wege stehen. Selbstkritik und Selbstsabotage sind die Ursache. Wem das gut tut? Keiner von uns!

 

Doch du kannst dein Selbstgespräch positiv und nachhaltig ändern.

Mit der 'ICH-BIN-Meditation'.

 Wie diese geht, erkläre ich dir hier.

Es ist ganz einfach!

 

1.

Ernenne für die Meditation und das bewusste Selbstgespräch eine deiner inneren Persönlichkeiten zur FÜR-DICH-SPRECHERIN. Das kann beispielsweise die Selbst-Sichere, die Mutige, die Abenteurerin, die Visionärin, die Kreative, die Verspielte oder die innere weise Frau sein. Fühl# in dich rein und entscheide, welche das ist. Das kann auch von Meditation zu Meditation variieren. Wichtig ist nur. Die Stimme muss sich gut, liebevoll und förderlich für dich anfühlen.

 

2.

Lege einen Zeitpunkt und einen Ort für die Durchführung fest.

Die 'Ich bin-Meditation' kann überall und jeden Tag durchgeführt werden.

Morgens in aller Stille und mit geschlossenen Augen oder abends vor dem Einschlafen ist sie am effektivsten. Aber auch auf dem Weg zur Bahn, während der Autofahrt, wann immer du eine Treppe hinauf steigst, vor einem wichtigen Gespräch oder nach einem kräftezehrenden Meeting zeigt sie großartige Wirkung. Je häufiger du sie praktizierst, desto besser wirkt sie in dir!

 

Bedenke bitte:

Viel wichtiger als die Frage 'Wann du es tust'

ist der Entschluss 'Das du es tust'!

 

3.

Bitte diese Stimme nun, dir klare 'Ich-bin-Aussagen', zu vermitteln, die dein Selbstbild stärken.

Egal welche es sind, deine FÜR-DICH-SPRECHERIN weiß bestens, was dir gut tut und dich hebt.

Lass' die Aussagen ganz leicht und sanft in dir aufsteigen. Vielleicht werden es Aussagen wie  'Ich bin schön', 'Ich bin gesund' oder 'Ich bin gesegnet' sein. Sammle sie. Mit der Zeit werden es immer mehr. Was auch immer kommt, ist für dich. Und ganz dir zum Wohle. Du wirst deine ganz eigenen finden.

  

4.

Fühle das passende Gefühl in deinem Körper.

Irgendwo in deinem Körper kannst du spüren, dass es wahr ist. Dieses Gefühl ist wichtig und für die nachhaltige Wirkung der Aussage von besonderer Bedeutung. Gefühle sind der Anker unserer Erinnerungen und der Motor unseres Antriebs. Gefühle sind darüber hinaus an die  stärkt Ausschüttung von Hormonen in unserem Körper gebunden. Je stärker die Gefühle, desto stärker und wirkungsvoller die Ausschüttung. Verständlich ist sicher, warum gute Gefühle die bessere Wahl sind...

 

5.

In der letzten Stufe lässt du nun ein Bild mit dem Gefühl und deiner Aussage verschmelzen. In ihm badest du gedanklich immer und immer wieder.

Dein Gehirn kann zwischen Fiktion und Realität nicht unterscheiden. Was auch immer du dir vorstellst, hinterlässt neuronale Spuren in deinem Kopf. Durch deine bewusste Ausrichtung während der 'ICH-BIN-Meditation' gibt du der kraftvollen Seite in dir mehr Raum, und gibst dir die Chance, dich mehr und mehr aus den Spulen der Angst, Unsicherheit und des Zweifels zu lösen.

 

(Wenn ich die ICH-BIN-Mediation Zuhause in der Stille und zu einem bestimmten Thema praktiziere, nehme ich gerne eine Mala-Gebetskette zur Hilfe. Sie hat 108 Perlen. Ich greife eine nach der anderen Perle ab und wiederhole die eine Aussage, für die ich mich bei der Meditation entschieden habe, tauche in das Gefühl und bade in meiner bildlichen Vision. Eben 108 Mal.)

 

Ein Geschenk an dich selbst!

Probiers einfach aus.

 

Mein Herzenswunsch für dich:

Du solltest wirklich versuchen, mit der Zeit so intensiv wie möglich in das Gefühl zu deiner Aussage und deinem Bild zu kommen. Hierin liegt das wahre Geheimnis. Die Übereinstimmung zwischen deinen Gedanken (und Worten), deiner Visualisierung und deinem Gefühl macht den Unterschied. Wenn es am Anfang vielleicht noch nicht so klappt, mach' einfach weiter.

Du wirst sehen, es wird besser und besser.

 

 Nicht auszuschließen ist,

dass je mehr 'ICH-BIN-Meditationen' du machst,

du umso mehr davon machen willst.

 

Sie ist besser als jede Schokolade 😉!

 

Ich wünsche dir jede Menge wunderbarer neuer Selbst-Gespräche.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Andreas (Montag, 03 August 2020 08:46)

    Ich finde es super
    Danke